KEB HG | Programmheft 1/2020

Gesellschaft - Politik 28 ■ ■ Rettet wenigstens die Kinder Kindertransporte aus Frankfurt am Main Lebenswege von geretteten Kindern Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernich- tungslager Auschwitz befreit. Nur wenige überlebten den Horror der Lager. Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus möchten wir mit einer Lesung an eine außergewöhnliche Rettungsaktion erinnern. Nach dem Novemberpogrom 1938 wurden etwa 20.000 jüdische Kin- der aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei unter anderem nach Großbritannien, Frankreich und Holland gebracht und somit gerettet. Die Mehrzahl der Angehörigen dieser Kinder wurde deportiert und ermordet. Ein Team von sieben Autorinnen hat zahlreiche Biographien von Kindertransporten erforscht, aufgeschrieben und zu- sammengestellt. Anschaulich zeigen diese Lebensgeschichten, wie sich die Politik der Nationalsozialisten auf das Leben der Kinder auswirkte und wie die erzwungene Flucht aus Deutschland und die meist endgültige Trennung von den An- gehörigen ihr weiteres Leben prägte. Einige Spuren der geretteten Kinder führen auch nach Ober- ursel. Die Mutter von Felix Weil, der im Sommer 1939 mit einem Kindertransport nach England fliehen konnte, war eine geborene Herzfeld. Die Familie Herzfeld war im 19. Jahrhundert in Oberursel fest verwurzelt. Die Eltern von Felix Weil und seine Schwester Henny konnten nicht mehr gerettet werden. Elisabeth und ihr Bruder Ludwig Calvelli- Adorno konnten im Juni 1939 mit einem Kindertransport nach England fliehen und kehrten in den 50er Jahren wie- der nach Deutschland zurück. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zogen die Geschwister nach Oberursel. Elisabeth Reinhuber war jahrzehntelang in der Kommunalpolitik aktiv. Kontakt: Angelika Rieber, Historikerin und Vorsitzende der GCJZ Hochtaunus, 06171 3774, angelika.rieber@t-online.de Kursnummer: H04.060 Referentin: Angelika Rieber Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus Kooperation: Kunstgriff und Stadt Oberursel Initiative Opferdenkmal und dem VFOS Ort: Gymnasium Oberursel, Berliner Straße/Zeppelinstraße, Rotunde, 61440 Oberursel Kosten: kostenfrei Anmeldung: nicht erforderlich Termin: Donnerstag, 23.01.2020, 19:30 Uhr

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU1MDg4